1 Roulette-Kessel (hier: französisch)
Der französische Roulette-Kessel ist in 37 gleichgroße Felder aufgeteilt. Jedem Feld ist eine Zahl von 0 bis 36 zugewiesen, wobei keine Zahl doppelt auftaucht. Die Felder sind abwechselnd rot und schwarz, lediglich die 0 (genannt: zero) ist als einziges Feld grün.
1 Roulette-Tuch (hier: französisch)
Hier sind die einzelnen Zahlen von 1-36 ihrer Größe nach in einer 12x3-Tabelle zusammengefasst. In einer weiteren, den anderen vorangeschobenen, über alle drei Spalten ragenden Zeile ist zudem noch die 0 eingetragen. Zudem gibt es verschiedene Felder für weitere Setzmöglichkeiten (siehe weiter unten).
1 Kugel (früher aus Elfenbein)
Jetons für die Spieler
In jeder Runde wird der Kessel in Bewegung gesetzt und die Kugel hineingeworfen. Ziel der Spieler ist es, möglichst genau zu erraten, auf welchem Feld die Kugel liegen bleiben wird, sobald der Kessel zum Ruhestand gekommen ist. Wer sich nicht auf eine einzelne Zahl festlegen möchte, kann auf verschiedene Kombinationen setzen. Diese sind mit unterschiedlichen Gewinnquoten besetzt. Ziel ist es, möglichst hohe Gewinne zu machen und damit sein Kapital zu vermehren.
Eine einzelne Roulette-Runde beginnt damit, dass der Croupier - also derjenige, der die Bank vertritt - laut "Fait vos jeux" ausruft. Ab jetzt können die Spieler Ihre Jetons gemäß den folgenden Setzmöglichkeiten auf dem Roulette-Tisch bzw. -Tuch verteilen:
Im folgenden Schaubild sehen Sie, wie man die Jetons auf dem tableau anordnen muss, um anzuzeigen, für welche der verschiedenen Setzmöglichkeiten man sich entscheidet.
Beachten Sie, dass es für die unterschiedlichen Setzmöglichkeiten verschiedene Gewinnquoten gibt. Aufgrund dieser Gewinnquoten ist es beispielsweise auch ein Unterschied, ob Sie auf jede der Zahlen von 1 bis 18 einzeln setzen oder ob sie sich für ein manque-Spiel entscheiden.
In der Regel ist es Ihnen freigestellt, wieviel Sie auf die einzelnen Positionen setzen und wieviele Positionen Sie besetzen. Häufig gibt es aber ein bestimmtes Tischlimit, das nicht überschritten werden darf. Von Casino zu Casino ist das allerdings unterschiedlich und da oft auch von Tag zu Tag. Ebenso wie das Tischlimit als Maximum gibt es häufig auch ein Minimum, das man mindestens setzen muss, wenn man mitspielen möchte.
Haben genügend Spieler gesetzt, setzt der Croupier den Kessel in Bewegung (dreht ihn also) und wirft die Kugel - gegen die Drehrichtung des Kessels - in den Kessel hinein. Auch jetzt kann noch gesetzt werden. Nach einer Weile - aber noch bevor der Kessel gestoppt ist - ruft der Croupier aus: "Rien ne vas plus!" Ab jetzt darf nicht mehr gesetzt werden.
Sind Kessel und Kugel stehengeblieben, ruft der Croupier Zahl und Farbe des Feldes aus, auf dem die Kugel liegen geblieben ist, aus. Diejenigen Spieler, die auf diese Zahl gesetzt haben oder eine andere Kombination, die das Feld miteinschloss, werden gemäß der Gewinnquoten ausgezahlt. Alle anderen Spieler verlieren ihren Einsatz.
Die Anzahl der gespielten coups ist grenzenlos. Ein Spieler kann so viele coups spielen, wie er möchte und auch zwischendrin aussetzen und das Spielgeschehen beobachten.
Wettart | Kurzbeschreibung | Gewinnquote |
---|---|---|
plein | eine einzelne Zahl | 35:1 |
cheval | zwei Zahlen | 17:1 |
transversale plein | drei Zahlen | 11:1 |
carré | vier Zahlen | 8:1 |
transversale simple | sechs Zahlen | 5:1 |
Douzaines, Kolonnen | zwölf Zahlen | 2:1 |
rouge | rot | 1:1 |
noir | schwarz | 1:1 |
manque | erste Hälfte (ohne 0) | 1:1 |
passé | zweite Hälfte (ohne 0) | 1:1 |
pair | gerade | 1:1 |
unpair | ungerade | 1:1 |
Die Einsätze werden im Gewinnfall natürlich ebenfalls zurückerstattet.Beachten Sie zudem: Wählt man 0, 2, 3, so zählt dies als carré (bitte auf dem table schauen, warum dies so ist).
Obwohl die Gewinnquote für ein plein mit 35:1 angegeben ist, macht man im Regelfall nur einen 34-fachen Gewinn. Das liegt an der Sitte, dass man, wenn man eine plein-Wette gewinnt, dem Croupier den 35. Anteil des Gewinns als Trinkgeld gibt, als so genannten tronc.
Aus den Gewinnquoten ergeben sich auch verschiedene Bezeichnungen für die Wettarten. Alle Wettarten, bei denen die Gewinnquote bei 1:1 steht, werden als einfache Chancen bezeichnet. Die restlichen Gewinnarten werden hingegen mehrfache Chancen genannt. Beachten Sie zudem: Wählt man 0, 2, 3, so zählt dies als carré (bitte auf dem table schauen, warum dies so ist).
Die zéro ist, wie bereits durch die ungewöhnliche grüne Farbe deutlich wird, ein besonderes Feld.
Grundsätzlich wird mit der zéro umgegangen wie mit jedem anderen Feld: Sie kann als pleine oder auch als Teil eines chevals angespielt werden und die Gewinne den üblichen Gewinnquoten gemäß ausgeschüttet.
Fällt die Kugel auf die zéro, so…
… gewinnen alle Einsätze, die die Null enthalten
… verlieren alle Einsätze auf den einfachen Chancen
… werden die Einsätze auf den einfachen Chancen gesperrt, sie gehen en prison, was bedeutet:
Der Spieler kann sich dazu entscheiden, dass er die Hälfte seines Einsatzes zurückfordert. Die andere Hälfte wird von der Bank eingezogen. Um dies zu signalisieren, sagt der Spieler: "Partagez la masse, s'il vous plaît". Diese Möglichkeit besteht übrigens nur, wenn der jeweilige Einsatz auch tatsächlich ohne Probleme durch zwei teilbar ist.
Entscheidet sich der Spieler gegen die oben genannte Option, so bleibt sein Einsatz für den nächsten coup im vollen Umfang genau dort liegen, wo er lag. Fällt die Kugel jetzt so, dass er richtig gelegen hätte, wird sein Einsatz frei, d. h. er erhält ihn voll zurückerstattet.
Natürlich kann die Null auch mehrmals hintereinander folgen. Beim zweiten Mal sind die einfachen Chancen immer noch gesperrt. Folgt die Null allerdings noch ein drittes Mal, während der Einsatz gesperrt ist, so hat man ihn zuletzt an die Bank verloren. Es ist allerdings nicht möglich, nach der Entscheidung, das Geld "liegen" zu lassen, bei der nächsten 0 den halben Gewinn einzunehmen - das Geld bleibt dann auf jeden Fall liegen, bis es verloren oder zurückerstattet ist.
Hintergrundbild: Stephanie Hofschlaeger/pixelio